Die großen römischen Städte hatten neben den öffentlichen Verwaltungsgebäuden auf dem Forum (der Kurie, der Basilika, dem Gerichtsaal und der Säulenhalle) auch oft ein Theater, welches den kulturellen Rang der Stadt bestimmte. Das Theater von Salona befand sich im südlichen Teil des ersten, ursprünglichen Stadtkerns, der die Form eines Trapezoids hatte. Heute liegt es an der Straße, die von Solin nach Kašteli und Trogir führt. Es sind größtenteils alle Elemente erhalten geblieben, so dass man sich heute noch gut vorstellen kann, wie das Gebäude, das in der Mitte des 1. Jh. n. Chr. erbaut wurde, im ursprünglichen Zustand aussah.
Die ersten Ausgrabungen wurden 1990 vom kroatischen Priester und Archäologen Frane Bulić begonnen und zwischen 1922 und 1924 von den bereits erwähnten dänischen Archäologen fortgeführt. Die Resultate dieser Ausgrabungen wurden leider nicht zur Gänze veröffentlicht, so dass für das Theater von Salona nicht die gesamten Ausgrabungsresultate vorgelegt werden können. Der Archäologe Duje Rendić Miočević war der letzte, der in Publikationen über das Theater schrieb.
Das Theater wurde auf den Ruinen eines älteren Gebäudes, wahrscheinlich eines Heiligtums, erbaut, dessen Überreste noch auf der Südseite sichtbar sind. Beim Bau des Theaters wurden (wie auch schon z. B. beim Amphitheater) die Gegebenheiten des Geländes ausgenützt, um die Sitzreihen konzentrisch anzulegen. Das in der zweiten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. erbaute Theater behielt, bis auf von Zeit zu Zeit unternommene kleinere bauliche Änderungen, seine ursprüngliche Form bis zur Herrschaft des römischen Kaisers Diokletian bei. Erst dann wurden am Theater bedeutendere Änderungen vorgenommen: der vordere Teil der Bühne (scaenae frons) wurde nach dem Vorbild von Gebäuden des kaiserlichen Palasts reich geschmückt und auf der Südseite wurde eine Fassade mit einer Säulenhalle erbaut, von welcher aus man Sicht auf den Stadthafen hatte. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Bühne den neuen Anforderungen des Theaters angepasst. Zu dieser Zeit befand sich Salona auf ihrem Höhepunkt, so dass diese Änderungen nachvollziehbar sind.